Fotospots finden: Location-Scouting in der Landschaftsfotografie
Warum Fotospots finden mehr ist als Zufall
Fotospots finden gehört zu den spannendsten Aufgaben in der Landschaftsfotografie. Klar, die bekannten Postkarten-Motive kennt jede*r. Aber die wirklich besonderen Bilder entstehen dort, wo du deinen eigenen Blick einbringst. Genau dafür ist Location-Scouting entscheidend.
Früher bin ich oft einfach losgezogen – Kamera in den Rucksack und los. Manchmal klappt das, aber heute weiß ich: Mit gezielter Vorbereitung hole ich mehr aus meinen Fotoreisen heraus. Gerade jetzt, wo ich meine nächste Färöer Fotoreise plane, merke ich wieder, wie wertvoll systematisches Scouting ist.
Digitale Tools fürs Location-Scouting
Die Suche nach Fotospots beginnt für mich meist am Schreibtisch. Mit Google Maps, Google Earth, Street View, Komoot, Instagram und Sun Surveyor kann ich schon im Vorfeld viel über eine Landschaft herausfinden.
Google Maps & MyMaps
Satellitenbilder geben mir einen ersten Eindruck von Strukturen.
Über Nutzerfotos entdecke ich interessante Details.
In Google MyMaps lege ich Listen und Kategorien an, z. B. „Sonnenaufgang“, „Polarlichter“ oder „über Tag“. So kann ich später gezielt filtern.
Nutze die Funktion My Maps um immer die perfekte Übersicht über deine Fotospots zu haben
Neben den Markierungen der Spots hast du auch gleich immer die Strecke und die Route parat. Speichere einfach den Standort deiner Unterkunft mit ab oder auch 1-2 Tankstellen, Restaurants oder Supermärkte.
Google Earth
In der 3D-Ansicht erkenne ich, wie Täler verlaufen, wo Gipfel aufragen oder wie Küstenklippen ausgerichtet sind. So kann ich schon grob einschätzen, ob sich ein Spot für Sonnenauf- oder -untergang eignet.
Street View
Wenn Straßen in der Nähe sind, nutze ich Street View, um Blickachsen und Perspektiven virtuell zu prüfen.
Sun Surveyor & Photopills
Plane für jeden Tag in die Zukunft den genaue Stand von Milchstrasse, Sonne oder Mond
Durch die Planung mit einem solchen Tool weisst du ganz genau, wann du wo stehen musst, und in welcher Richtung dein Motiv sein muss, damit du deinen perfekten Shot holen kannst.
Mit diesen Apps plane ich präzise den Stand von Sonne, Mond oder Milchstraße. So weiß ich im Vorfeld, wann das Licht am besten passt.
Inspiration über Plattformen und Communities
Neben den Karten-Tools nutze ich Fotoplattformen:
Instagram: Hashtags und Ortsmarkierungen geben schnelle Inspiration.
500px & Flickr: liefern Motive aus der Community.
Komoot: ein echter Geheimtipp. Dort entdecke ich über Wanderer-Fotos immer wieder Spots, die kaum fotografiert wurden.
Wichtig: Ich sehe die Bilder anderer als Ausgangspunkt, entwickle aber immer meine eigene Interpretation. So entstehen individuelle Aufnahmen statt Kopien.
Scouting vor Ort – die Praxis
Trotz aller digitalen Vorbereitung: Einen Spot wirklich verstehen kann ich nur, wenn ich dort stehe.
Mittagszeit nutzen: Bei hartem Licht gehe ich bewusst auf Erkundungstour.
Notizen machen: Ich schreibe mir auf, ob ein Spot für Sonnenaufgang, Tag oder Polarlichter spannend ist.
Zugang prüfen: Wie komme ich vom Parkplatz dorthin? Wie lange dauert die Wanderung?
Gerade auf den Färöern habe ich Spots so schon besser einschätzen können.
Licht, Wetter & Geduld – die wahren Gamechanger
Der Spot allein reicht nicht – das Licht entscheidet. Ein Panorama wirkt mittags oft flach, während es im Abendrot Tiefe bekommt.
Sonnenstand planen: Apps wie Photopills zeigen genau, wann die Sonne das Motiv trifft.
Wetter im Blick behalten: Wolken können ein Bild zerstören oder magisch machen.
Manchmal braucht ein Spot mehrere Anläufe. Einige meiner besten Bilder sind erst beim dritten oder vierten Besuch entstanden.
Spontane Entdeckungen – immer einplanen
So wichtig Planung ist: Einige meiner Lieblingsbilder sind spontan entstanden – ein Baum im Nebel, eine Klippe im Abendlicht, eine Kapelle, die plötzlich von Wolken umspielt wird.
Diese Orte markiere ich sofort in Google Maps. Über die Jahre ist so meine persönliche Fotospot-Datenbank gewachsen.
Ausrüstung fürs Location-Scouting
Neben Kamera und Objektiven gehört für mich dazu:
Smartphone + Powerbank
Offline-Karten
Notizbuch oder App
Wetterfeste Kleidung & gute Schuhe
So bin ich flexibel und verpasse keine Gelegenheit.
Fazit: Fotospots finden ist ein Prozess
Fotospots finden ist kein Zufall. Es ist die Mischung aus Vorbereitung, Erfahrung und Offenheit für spontane Momente. Tools wie Google Maps, Google Earth, Komoot oder Photopills helfen dir, eine Basis zu schaffen. Aber die eigentlichen Schätze findest du nur, wenn du geduldig bist und bereit, wiederzukommen.
Gerade auf den Färöern zeigt sich für mich: Die besten Bilder entstehen, wenn Vorbereitung und der richtige Moment zusammenfallen. Genau diese Mischung macht für mich den Reiz der Landschaftsfotografie aus.
👉 Wenn du tiefer in meinen Workflow einsteigen möchtest oder Lust hast, bei einer meiner Reisen dabei zu sein, schau dir meine Fotoreisen an. Die Fotoreise auf die Färöer ist nun leider schon ausgebucht, aber es gibt noch viele andere Reisen und Fotokurse, die ich dieses und nächsten Jahr anbiete.